Auf dem Friedrich-Ebert-Platz gibt es eine kleine gepflasterte Erhöhung, auf der das Denkmal steht. Es ist aus drei sich nach oben verbreiternden schmalen Steinpfeilern gebildet, die eine große, flache Metallschale tragen. Von weitem wirkt es wie eine Fackel. An den drei Pfeilern sind die Jahreszahlen 1913-1918, 1939-1945 und unter einem Kreuz die Inschrift: „Vergesst uns nie“ zu lesen.
Diesem Denkmal gegenüber ist an der Kirche Christus König eine bronzene Gedenktafel angebracht, auf der über einem aus dem Sarkophag auferstehendem Christus die Inschrift zu lesen ist: „Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren aber nicht zu den Abwesenden Johannes XXIII“. Der auferstehende Christus ist im flachen Relief gegeben, hat seine Rechte erhoben, sein Wundmal zeigend, und hält in der Linken einen Kreuzstab. Darunter steht die Inschrift „Zur Mahnung und zur Erinnerung an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt aus unserer Pfarrgemeinde Christus König Horrem AD 2001“.
Diese Tafel stellt einen Sonderfall dar. Die nicht namentliche, aber implizit zusammenfassende Erwähnung unterschiedlicher Opfergruppen und verschiedener historischer Ereignisse ist für den Rhein-Erft-Kreis ein Novum. Bislang kam dieser Gedenktyp lediglich in den Gedenkanlagen vor. Die Inschrift erinnert an die „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ in Berlin-Mitte. In ihr sahen viele eine Gleichsetzung von Opfern der NS-Herrschaft mit NS-Tätern. Die Kritik führte in Berlin schließlich dazu, dass am Eingang der Gedenkstätte eine Tafel errichtet wurde, welche die pauschale Widmung der Gedenkstätte durch eine Aufzählung der unterschiedlichen Opfergruppen ausdifferenziert. Und sie war mit der Anlass für die Errichtung einer Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas in Berlin.
Hans Hesse