Denkmal zur Synagoge

Brühl Stadt

Denkmal (zur NS-Verfolgung)

  • An der Synagoge 4
  • 50321 Brühl
  • Straße An der Synagoge

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ln Brühl - wie in vielen anderen Städten des Rhein-Erft-Kreises - geht vom ehemaligen Standort der Synagoge das Gedenken an die Vernichtung der Juden aus. Zunächst erinnerte eine schlichte rechteckige Gedenktafel an diesen ehemaligen Standort. Die Inschrift lautet: „Neben diesem Gebäude stand die Synagoge. Sie wurde im Jahre 1884 erbaut und bei den nationalsozialistischen Gewalttaten gegen unsere jüdischen Mitbürger am 9. November 1938 zerstört.“ Über der Inschrift ist die Kuppel einer Synagoge mit Davidstern, wahrscheinlich der ehemaligen Brühler Synagoge, eingraviert. Diese erste Gedenktafel wurde in die heutige Gedenkanlage integriert, die 1993 - am 9. November 1992 wurde von der Brühler Sektion der „Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit" ein Modell errichtet- eingeweiht wurde. Vom Fußweg führt eine mit Ziegelsteinen gemauerte Anlage zur Giebelwand eines VHS-Gebäudes. Die Giebelwand selbst ist durch gemauerte Pilaster in drei Felder geteilt, den Eindruck eines Querschnittes durch eine Synagoge erweckend.

ln dem mittleren Feld sind untereinander der Davidstern, die Gesetzestafeln Moses (wohl stellvertretend für die Tora. Der Text auf den Tafeln zeigt - beginnend mit der rechten Tafel - die Zahlen 1 bis 10) und die Menora, der siebenarmige Leuchter, aufmontiert. Vor diesem Feld, auf dem Boden liegt heute leicht erhöht die oben erwähnte rechteckige Gedenktafel. Auf die beiden Seitenfelder an der Giebelwand ist jeweils eine Inschriftentafel montiert. Die Inschrift links lautet: „Am Morgen nach der Reichspogromnacht dem 9. November 1938 überfielen Brühler SA-Leute jüdische Bürger, verwüsteten ihre Wohnungen und schändeten die Brühler Synagoge“ und die Inschrift rechts: „Wie die Synagoge vernichtet im Feuer der Brandstifter wurden bis 1945 fünfundsechzig Brühler ermordet Männer Frauen Kinder der Rest der jüdischen Gemeinde“. ln Brühl wird, statt blumig und ungenau beschrieben, deutlich gesagt, dass es SA-Leute waren, die die Synagoge schändeten.

Hans Hesse

Foto oben: Karin Tieke; Brühler Initiative für Völkerverständigung e.V.; Homepage: www.bifv-bruehl.de