Auf dem Neuen Elsdorfer Friedhof steht dieses 1965 von Gilbert Kruft geschaffene Mahnmal aus Bronze, das an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Der Künstler gab der Figur, die im Volksmund auch „Torso“ heißt, den Titel „Der Mensch als leidende Kreatur“. Es ist eine Auftragsarbeit der damaligen Gemeinde Elsdorf. Den Guss besorgte die Gießerei Schnitzler in Frechen.
Die Figur ist 2,50 Meter hoch und stellt eine in zweierlei Weise reduzierte menschliche Gestalt dar: durch fehlende Gliedmaßen (es fehlen die Unterarme, die Füße, ein Schienbein) sowie durch Vergröberung der Konturen. Sie ist eine Allegorie für Verlust und Verrohung durch den Krieg. Das Sujet kommt bereits im 19. Jh. vor, etwa beim „Torse de l’homme qui marche“ von Auguste Rodin um 1887. Der quadratische Sockel ist mit Platten aus Schevenhüttener Sandschein verkleidet, er ist einschließlich der Platten 1,77 Meter breit und etwa 0,80 Meter hoch.
Die Einweihung fand in einem Festakt am 8. Mai 1965 statt, dem 20. Jahrestag des Kriegsendes, unter Beteiligung des Männergesangvereins Elsdorf und der Bergmannskapelle Fortuna. 2016 wurde am Sockel eine Tafel zur Erläuterung platziert.
Quelle: Stadtarchiv Elsdorf, HA Ic 490.
Fotos: Thomas Kreft / Stadtarchiv Elsdorf