Auf einem mehrfach gestuften, flachen Sockel steht ein aus roten Backsteinen gemauertes Denkmal. Es ist aus drei hochstehenden konkaven Wänden gestaltet, die an den Rundungen gegeneinandergestellt sind. An allen drei Wänden ist ein Relief angebracht: Drei an den Händen gefesselte Männer im Feuer stehend, vier trauernde Frauen bei einem toten liegenden Mann stehend und sich zu ihm herunter beugend, ein auf einer Art Strahl stehender Mann, zum Himmel blickend, und zwei stehende Frauen ihm zu Füßen, eine sich an den Kopf fassend, trauernd, eine zu dem Mann aufblickend.
Das Mahnmal war quasi das Lebenswerk des früheren Vorsitzenden der Ortsgruppe Quadrath-Ichendorf des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e.V. (VdH), Joseph Haas. Er hat dessen Errichtung von der Beschlussfassung bis zur Einweihung am 14. September 1968 dokumentiert. Entwurf und Erstellung geschahen durch Prof. Fritz Theilmann aus Kieselbronn bei Pforzheim. Es handelt sich um einen Pylonen mit drei Reliefs in konkaven Flächen, in Ton gebrannt, Höhe etwa 5,60 Meter. Die drei Reliefs stellen nach Joseph Haas dar: Gefangene in der Hölle der Gefangenschaft - Die trauernden Frauen und Mütter in Verbundenheit mit den Gefallenen - Das Schicksal der Vermissten.
Ursprünglich sollte das Denkmal in Quadrat-Ichendorf auf dem künftigen Friedlandplatz aufgestellt werden. Dieser wurde nie geschaffen, dafür wurde in unmittelbarer Nachbarschaft die Friedlandstraße angelegt.
Prof. Fritz Theilmann hatte im Dezember 1965 sein Modell vorgestellt und die Reliefdarstellungen bezeichnet mit „Trauernde Mütter“, „Gefangene im Feuerofen“ sowie „Vermisst“. Nach einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 17.09.1968 erklärte der damalige VdH-Kreisvorsitzende Kurt Maßling bei der Einweihung: „Möge das Mahnmal alle, die es betrachten, die Widersinnigkeit der Gewalt erkennen lassen. Dem Frieden gehört unsere Kraft." Bereits am 16.09.1968 hatte die „Kölnische Rundschau“ Maßling in der Weise wiedergegeben, das Ichendorfer Mahnmal füge sich ein in die Reihe viele anderer in der Bundesrepublik zur Mahnung und zum Gedenken an die Opfer für Frieden und Freiheit: „Dem Frieden gehört unsere Kraft, dem Krieg unsere Verachtung.“
Hans Hesse